SF Drensteinfurt 2 gegen SK Münster 7 am 22.10.2022
Die Erwartungen an den zweiten Spieltag der Saison waren gemischt. Wir konnten noch nicht ganz einschätzen wie stark die Gegner sind und inwiefern sich der Erfolg vom letzten Spieltag halten oder fortsetzen ließ. Motiviert fuhren wir zum Auswärtsspiel zu unseren Gegnern aus Münster.
- An Brett 1 spielte Arne eine eher geschlossene und langsam voranschreitende (böse Zungen würden es langweilig nennen) Partie in der als aller erstes direkt die Damen getauscht wurden.
- An Brett 2 entwickelte sich in der Partie von Finn ein unerwartetes Königsindisch was für viel Spiel auf dem Königsflügel für beide Seiten bedeutete.
- An Brett 3 spielte Kiara ihre typische weiße Eröffnung und der Gegner stellte sich erstmal sehr passiv dagegen.
- An Brett 4 trat für uns Christian an und mal wieder lief die Uhr am Brett bevor beide Gegner da waren. Erstaunlicherweise kam dieser Vorteil jedoch uns zur Gute, da der Gegner mit Zugverbindungen zu kämpfen hatte. Als er dann jedoch eintraf entwickelte sich eine sehr offene Partie nachdem früh die Zentrumsbauern für beide Seiten fielen.
- An Brett 5 spielte für uns Thomas der ebenfalls in seiner Typischen Eröffnung auf kein aggressives Gegenspiel des Gegners traf und beide Seiten entwickelten sich erstmal ruhig.
- An Brett 6 ging es für Moritz jedoch heiß her, dessen Gegner schon in der Eröffnung sehr auf Angriff bedacht war und schnell und ohne zu zögern die erste Figur nach nur circa 10 Zügen opferte, um einen Gegenangriff auf f7 zu erlangen.
- An Brett 7 spielte Tim eine ruhige Partie in geschlossener Stellung, in der sich beide Spieler erstmal ruhig aufbauten.
- Am Letzen Brett trat für uns Kiron Walter an, der früh die Bauernstruktur auf dem Damenflügel schloss und seine Figuren auf den Königsflügel verlegte, um einen Angriff zu starten. Hier opferte er dann auch eine Figur für zwei fortgeschrittene Bauern des Gegners und versuchte den Gegner stark unter Druck zu setzen. Die Figuren seines Gegners konnten jedoch schneller zu Verteidigung manövriert werden, als dass Kiron neues Material zum Angriff ranholen konnte und so musste er noch eine Figur opfern. Als sein Angriff dann aufgrund fehlendem Material verpuffte musste er sich leider geschlagen geben (0:1).
An Brett 2 stellte Finns Gegner seine Dame offensiv an den Königsflügel was aber dafür sorgte, dass sie keine Rückzugsfelder mehr hatte. Ein Damentausch war für einen Zug zwar auf dem Brett, dieser wurde jedoch von beiden Spielern nicht gewollt und dann war die Dame des Gegners auf einmal gefangen. Er gab sie für eine Leichtfigur und erhoffte sich aus einem Springervorposten genügend Gegenspiel. Als jedoch Finn die anfing die Figuren abzutauschen versuchte er noch einige Züge lang sich zu halten musste sich aber am Ende mit ganzer Dame weniger und ohne Gegenspiel geschlagen geben (1:1).
An Brett 6 hatte Moritz Gegner noch eine Figur geopfert, es fehlte aber ähnlich wie an Brett 8 an Durchschlagskraft, da die Figuren von Moritz zu sicher standen und alles verteidigten. So musste der Münsteraner auch die Partie aufgeben (2:1).
Die nächste Entscheidung fiel an Brett 3 wo Kiaras Läufer nach einem Bauernzug keine Felder mehr hatte. Kiara opferte ihn auf h6 für Gegenspiel, aber auch hier fehlte der Rückhalt, da die meisten Leichtfiguren schon abgetauscht waren und eine Dame allein nichts ausrichten kann. Sie gab sich kurz darauf geschlagen (2:2).
Bei Tim an Brett 7 stand es weiterhin auf Ausgleich und es tauschte sich Figur nach Figur ab. Als am Ende nichts mehr über blieb und keine Seite sich auf irgendeinen Vorteil berufen konnte einigte man sich hier auf Remis (2,5:2,5).
Auch bei Thomas wurde viel abgetauscht und das Bauernendspiel mit gleicher Bauernzahl und je einem Turm und einen Springer schien hoffnungslos für einen Sieg. So einigte man sich auch hier auf unentschieden. Allerdings direkt danach kam Thomas der entscheidende Einfall, mit dem er die Partie doch auf Gewinn hätte spielen können. Leider zu spät somit nun 3:3.
Christian an Brett 4 stand vom Material her das ganze Spiel lang gleich musste jedoch mit größeren Stellungsproblemen kämpfen. Um diese zu beseitigen, opferte er eine Qualität als Befreiungsschlag. Der Angriff der gegnerischen Figuren harmonierte jedoch besser als erwartet und so musste er mehr und mehr Material abgeben als es haltbar war. Auch er musste am Ende die Hoffnungslosigkeit einsehen und gabs sich geschlagen (3:4).
Die Partie von Arne an Brett 1 war somit (mal wieder) die längste Partie und schien sehr Remis zu sein. Beide hatten noch 7 Bauern und einen Turm auf dem Brett. Die Bauern waren jedoch zu gegenstehenden Ketten verhakt und die Türme hatten keine Möglichkeit zum Eindringen. Es schien Tod-Remis und der Mannschaftskampf verloren. Diese Partie sollte sich jedoch noch zu einem richtigem Krimi entwickeln. Arnes Doppelbauer wurde zu einer Schwäche, die der Gegner ausnutze, um den Damenflügel zu öffnen. Auf einmal hatte er einen Freibauern und Arnes König war auf der falschen Seite. Laut Computer war die Partie verloren und der Gegner fand auch Zug für Zug die besten Möglichkeiten. Allerdings war für beide die Zeit auch ein immer größer werdendes Problem. Sie hatten die 40 Züge und damit die Zeitkontrolle zwar schon überschritten, waren aber beide mittlerweile unter 20 Minuten, Arne sogar teilweise unter 5. Der gegnerische König rückte immer näher an Arnes rückständigen Bauern ran und es schien verloren, doch Arnes Turm infiltrierte die gegnerische Seite. Zu unserem Glück lies der Gegnerische König, vielleicht von Arnes aufräumenden Turn verängstigt von dem Rückständigen Bauern ab und versuchte seinen Freibauern durchzubringen. Mittlerweile hatte Arne jedoch mit seinem Turm die Blockade gelöst und selbst zwei verbundene Freibauern geschaffen. Laut Computer war die Partie auf einmal wieder ausgeglichen. Dann spielte der Gegner seinen Turm tief in Arnes Hälfte rein uns hatte auf einmal keine Zeit mehr die Bauern zu verteidigen. Die Freibauern von Arne waren plötzlich zu strak und ohne viel nachzudenken fand Arne alle gewinnenden Züge. Der Gegner musste sich dann geschlagen geben und das Mannschafts- Remis war gerettet (4:4 Endstand).
Damit sind wir immer noch im oberen Teil der Tabelle (Platz 3) und dürfen am 12.11 die Eintracht Coesfeld 1 bei uns zuhause begrüßen. Eine vermutlich spannende Begegnung, da Coesfeld aktuell mit zwei Siegen auf dem ersten Tabellenplatz ist.
Spielbericht von Finn Röser