Viererpokal 2022/2023
Gekämpft, gehofft und doch gewonnen.
Heute empfingen wir unsere netten Dauergäste aus Coesfeld zum Halbfinale des Viererpokals auf Bezirksebene (jetzt verschreie ich es bestimmt, aber wir haben gegen sie ständig Heimspiele). Wir hatten uns durch einen Sieg gegen Senden dafür qualifiziert, Coesfeld war kampflos unter die letzten Drei eingezogen (der SK Münster hatte im anderen Halbfinale ein Freilos). Dem Sieger winkte also das Finale gegen den SK Münster, der uns bei dieser Angelegenheit im letzten Jahr mit einer 2000er Truppe überrollt hatte. Wollten wir also wirklich ins Finale?
Aufgrund des Spieltages der ersten Mannschaft am Samstag war die Begeisterung, am Sonntag nochmals spielen zu dürfen, ohnehin gebremst. Aber Freiwillige für den Pokal zu finden, war einigermaßen knifflig. Leute, hier habt Ihr Spielgelegenheiten gegen gute Gegner und dann hat niemand Interesse. Nur David war entschuldigt: herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
Den Kampf aufgenommen haben letztendlich Bernd, Marco, Jo und Paul – aber da Coesfeld nicht mit der besten Mannschaft antrat, waren wir immer noch favorisiert. Aber: Der Pokal hat eigene Gesetze, schnell ist eine Partie verloren und dann wird es schon eng.
Genauso erging es uns, wobei ich auch noch derjenige war, der es verbockt hat. Eigentlich sollte ich die Eröffnung kennen, aber ich spielte sie tatsächlich zum ersten Mal mit Schwarz. Zwei kleine Ungenauigkeiten in der Eröffnung führten für meine Gegner zu einer angenehmen Druckstellung, in der alles Strampeln mich nur tiefer in den Sumpf zog. 0-1 am ersten Brett – jetzt mussten zwei gewinnen, da ansonsten die Berliner Wertung (Brett 1 = 4 Punkte, Brett 2 = 3 Punkte etc.) gegen uns entschieden hätte.
Marco bekam eine Pirc-Verteidigung serviert, aber Namen sind für Marco ja nicht so wichtig. Er versuchte es zu kneten, aber ganz so einfach lässt sich der Pirc auch nicht mit Figurenspiel überrennen, vor allem, wenn alle Bauern auf dem Feld bleiben und sich die Bauernketten nach und nach verhaken. Remis 0,5 – 1,5
Paul spielte am vierten Brett von Anfang an mit den schwarzen Steinen nach vorne. Er saß aber natürlich auf seinem Stammplatz hinten links in der Ecke, was das Zusehen leicht erschwerte. Umso erleichterter war der Chronist, als eine Mehrfigur zu Buche stand und Paul auch nichts mehr anbrennen ließ. Stark! 1,5 – 1,5
Vom dritten Brett erklang schon nach 10 min ein schneidiges „Remis!?“ – ob das eine Frage oder eine Feststellung war, ließ sich nicht genau sagen, auf alle Fälle waren alle wach! Jo wollte aber noch kein Remis. In einer ruhigen Variante des Damengambits verflachte das Spiel mehr und mehr, bis Jo irgendwann seinerseits Remis anbot – was der Gegner aber zwar hörte (wie der Coesfelder Mannschaftsführer extra nochmals nachfragte) - aber ablehnte! Als der Gegner dann aber wiederum einige Züge weiter jetzt doch wieder Remis anbot, lehnte Jo angesichts des Mannschaftskampfes und angesichts seiner Stellung dann selber wieder ab. Letztendlich konnte Jos Dame entscheidend eindringen und den Sack zumachen. Der Gesichtsausdruck der Coesfelder Mannschaftskollegen war … angestrengt. 2,5 – 1,5
Damit stehen wir wieder im Finale des Bezirkspokals, den Termin werden wir mit Thomas Schlagheck und seinen Mannen auswürfeln müssen. Im Pokal wird nur der Endtermin einer Runde festgelegt, den genauen Termin müssen die Mannschaften abstimmen, auch wenn traditionell immer am Endtermin gespielt wird. Aber an diesem Endtermin findet diesmal auch die Verbandsblitzmannschaftsmeisterschaft statt, an der wir und auch die Münsteraner teilnehmen dürfen, sodass ein kleiner Interessenkonflikt besteht.
Stay tuned, vielleicht ergibt sich ja eine Gelegenheit, mal gegen gute Schachspieler zu spielen! Danach steht dann übrigens die Pokalrunde am 25. März auf NRW-Ebene an!
Bernd Broeckmann