SC Sendenhorst I – SF Drensteinfurt II 4:4
Punkt gewonnen und Punkt verloren.
Noch geht was. Damit hatte ich den letzten Spielbericht beendet, obschon wir gestern bei den Nachbarn in Sendenhorst antreten mussten, die im letzten Jahr noch unsere Erste Mannschaft mächtig vermöbelt hatten. Wir konnten fast in Bestbesetzung auftreten, nur Marco hatte um Dispens gebeten. Sendenhorst musste zweimal Ersatz stellen, was aber nicht immer von Nachteil sein muss (s.u.).
Eigentlich hätte Kilian diesmal den Bericht schreiben müssen, war er doch der Erste, der ein Remis erreichte. Die Eröffnung hatte ich nicht gesehen, nur dass Kilian irgendwann eine Figur mehr hatte. Der Gegner hatte dafür zwei starke Zentralbauern, man einigte sich auf ein dynamisches Gleichgewicht.
Kiron war mit seiner neuen Spezialvariante gegen Französisch für die ersten 10 Züge wieder bestens „gepreppt“ (neudeutsch), wusste aber danach nach eigener Aussage nicht mehr so richtig, wie es weiter gehen sollte. Mit seinem routinierten Gegner, der auch nichts riskieren wollte, einigte er sich dann auch auf Remis. 1-1
Jo hatte sich einem „Stonewall im Anzug“ entgegenzustemmen, was ihm recht gut gelang. Der weiße Angriff kam nicht richtig auf Touren, das Gegenspiel hielt die Waage, auch hier gab es Remis. Ebenso wie in den Partien von David und Christian, von denen ich zu meiner Schande gar nicht viel mitbekommen habe. Bei den gelegentlichen Rundgängen standen die beiden angenehm (David) bzw. akzeptabel (Christian, er musste etwas aufpassen), irgendwann trudelten die Ergebnisse ein.
Bei den Rundgängen hatte ich auch gesehen, dass Nico ein/zwei Bauern unbeschadet eingesackt hatte und der gegnerische Angriff zwar optisch eindrucksvoll, aber nicht wirklich durchschlagend aussah. 3,5 – 2,5 für uns.
Die bessere DWZ hatten wir nur an Brett 7 (was natürlich gepfuscht ist, weil die DWZ auf der SV Münsterland-Seite nicht mehr aktuell ist) – aber „Es reicht nicht aus, ein guter Spieler zu sein – man muss auch gut spielen!“ (Tarrasch). Johann stand nach eigener Aussage sehr angenehm, hat zwei Remisangebote abgelehnt – und dann eine Figur eingestellt. 3,5 – 3,5
Ich war als letzter noch zugange und bemühte mich, das nach einigen Wirrungen entstandene Turmendspiel mit jeweils vier Bauern zu halten. Ich war gut aus der Eröffnung gekommen, hab dann aber zwei bekannte Ideen „vergessen“, so dass es knifflig wurde, mein Gegner hätte dann auch noch länger die Spannung halten können.
Der Computer sieht das Endspiel in der Analyse ganz entspannt und meldet für die letzten 25 Züge 0.00, ich fand das gar nicht so klar. Kurz vor Schluss gab es noch einen kleinen, adrenalintreibenden Ausrutscher, bei dem ich dachte, alles noch verkackt zu haben, den der Rechner aber auch nur als -0,2 bewertet. Gut, dass sich der Gegner postwendend revanchierte, zwei Züge später gab es bei inzwischen nahezu blanken Königen (noch jeweils ein Freibauer, der abgeholt wurde) das Remis. 4-4
Wir standen in keiner Partie, in der wir gepunktet haben, auf Verlust, im Gegenteil, wir hätten besser punkten können. Hätte, hätte, hätte…
Die Liga: Senden hat gegen Dülmen gewonnen und ist jetzt mit uns punktgleich, ebenso wie Nienberge, die gegen Hiltrup (!) ein 4-4 geholt haben. Damit entscheidet sich der Abstieg am letzten Spieltag zwischen Senden, Nienberge, uns (alle 4 MP) und Dülmen (5 MP), wobei Senden und Nienberge gegeneinander spielen. Wir sind gegen Münster V zum Siegen verdammt – gegen die Mannschaft, die gerade dem Tabellenführer Nordkirchen die erste Saisonniederlage beigebracht hat… Nordkirchen liegt noch vorne, am letzten Spieltag gibt es aber das Endspiel um den Aufstieg mit dem Tabellenzweiten, Hiltrup.
Es bleibt spannend.
Bernd Broeckmann