SF Drensteinfurt I – Indische Dame Münster I 4:4

Gerechte Punkteteilung gegen die Indische Dame

Im sechsten Saisonspiel trennte sich unsere 1. Mannschaft mit einem gerechten 4:4 Unentschieden von der Indischen Dame aus Münster und kommt mit diesem wichtigen Punkt dem Klassenerhalt immer näher.

Dieser Spieltag stand unter keinem guten Stern. Kurzfristig mussten wir das Spiellokal wechseln und außerdem drei Stammspieler ersetzen. Somit war vor dem Kampf nicht mit einem Mannschaftspunkt zu rechnen. Aber erstens musste auch die Indische Dame einige Stammspieler ersetzen und zweites kommt es in dieser Liga sowieso immer anders als man denkt.

Den Anfang machte ich mit einem Kurzremis. Es kam ein Nimzo aufs Brett, mein Gegner spielte sehr langsam, so dass ich keine Mühe hatte, mich mit den schwarzen Steinen vernünftig aufzustellen. Ich dachte mir, dass es eine gute Idee ist, ohne Kampf vom Brett zu gehen, also bot ich Remis. Auch hatte ich natürlich gesehen, dass Jo schon drei Mehrbauern hatte. Keiner konnte damit rechnen, dass mein Gegner das Angebot annimmt. Hat er aber gemacht (0,5:0,5).

Wenig später hatte auch André ein Remis erreicht. Nachdem die Tanten getauscht waren, hatte Andrés Gegner zwar einen weit vorgerückten Bauern, der ein bisschen die Stellung einschränkte, doch war der gar nicht so einfach zu stützen. Also einigte man sich auch hier auf die Punkteteilung. Zwei schwierige Schwarzpartien ohne Niederlage, wir konnte bis hierhin sehr zufrieden sein (1:1).

Jo hatte ja bereits drei Mehrbauern und keine Probleme diesen Vorteil sicher zum Sieg zu führen. Damit gingen wir dann erstmal mit 2:1 in Führung.

Unser zweiter Ersatzspieler Kilian spielte auch eine starke Partie. Er konnte sich einen Mehrbauern erspielen und fand sich irgendwann im tiefen Turmendspiel wieder. Diese Stellung sah für die Kiebitze optisch gewonnen aus, aber wie das so mit Turmendspielen ist: Sein Gegner fand die richtige Verteidigung und konnte ins Remis flüchten (2,5:1,5).

Maurice hatte es an Brett 3 mit den schwarzen Steinen extrem schwer. Gegen einen super erfahrenen Gegner stand er die ganze Partie über unter Dauerdruck. Er musste in jedem Zug sehr viel rechnen um nicht in entscheidenden Nachteil zu geraten. Es kam hier leider so, wie es kommen musste: Irgendwann war die Zeit weg, und auf Inkrement das alles zu rechnen ist unmöglich. Sein Gegner war an diesem Tag einfach stärker, Ausgleich für Münster (2,5:2,5).

Die beste Partie des Tages aus unserer Sicht gelang Arne an Brett 2. In „seinem“ Katalanen baute er sich einfach gesund und logisch auf, seinem Gegner allerdings unterliefen kleine Fehler. Erst tauschte dieser den schwarzfeldrigen Läufer, anschließend fiel noch ein wichtiger Bauer. Damit war die Partie eigentlich schon entschieden. Arne wackelte nicht ein einziges Mal und überspielte seinen Gegner einfach. Als irgendwann auch die Qualität weg war, gab dieser auf (3,5:2,5).

Spielten also noch Tim und Moritz. Tim hatte aus der Eröffnung heraus massive Probleme. Er bekam eine sehr seltene Variante aufs Brett, die er noch nie gesehen hatte. Das hatte zur Folge, dass er einen Bauern spucken musste und fortan in Nachteil geriet. Mit dem Mute der Verzweiflung opferte Tim noch einen Bauern um den gegnerischen König die Rochade zu vermiesen und in der Folge mit Dame und Figuren auf den schwachen König zu spielen.

Moritz konnte im Mittelspiel durch eine schöne Kombination einen Bauern gewinnen und stand die ganze Partie über besser. Aber das Endspiel mit jeweils Springer und Turm sowie 5 und 4 Bauern zog sich so zäh wie Kaugummi hin. Man hätte hier bis zum St. Nimmerleinstag kneten können, aber ob man (wir) das Endspiel überhaupt gewinnen kann? Also traf Moritz am Ende die einzig richtige Entscheidung. Als bei beiden Spielern die Zeit so gut wie weg war, bot er Remis um das Mannschaftsremis zu sichern. Sein Gegner nahm es natürlich sofort an (4:3).

Tim kämpfte derweil wie ein Löwe. Er versuchte es wirklich mit allen Mitteln. Der schwache König seines Gegners stand unter Dauerbeschuss, die schwarzen Steine standen alle sehr passiv um den Monarchen herum. Manch einer von uns wäre unter diesem Druck zusammengebrochen. Doch Tims Gegner verteidigte sich beeindruckend stark. Er hatte auf alle Versuche die richtige Antwort und nutzte am Ende ein verzweifeltes inkorrektes Opfer von Tim zum Sieg und Ausgleich (4:4).

Dieser verdiente Mannschaftspunkt kann in der Gesamtabrechnung für uns noch sehr wichtig werden. Mit nun 7 Punkten aus 6 Spielen stehen wir momentan sehr gut da in der Liga. Da es aber drei Absteiger gibt, wird man wohl mindestens 9 Punkte brauchen um die Klasse zu halten, zu ausgeglichen geht es in der Verbandsklasse zu.

Die erste Chance dazu haben wir am nächsten Spieltag, wenn es am 15. März zum Auswärtsspiel nach Nordwalde geht.