Knappes Unentschieden in Dülmen
Dülmen 3 – SF Drensteinfurt: 4-4
Nach unserer vernichtenden Niederlage am letzten Spieltag gegen Senden machten wir uns fast in Stammbesetzung auf den Weg nach Dülmen für unseren 3. Spieltag. Uns erwartete ein ebenbürtiger Gegner der auch fast in Stammbesetzung auftrat.
Die Partien fingen auch ruhig an. An Brett eins konnte ich in eine meiner Lieblingseröffnungen reinkommen und so ein taktisches Spiel führen. Mein Gegner machte keine Fehler aber ich hatte für einen Bauern mehr Initiative. An Brett 2 schloss sich die Stellung bei Jo recht früh und es wurden ein paar Leichtfiguren abgetaucht aber es wirkte sehr positionell.
Kilian an Brett 3 hatte eine ganz andere Stellung. Sehr früh öffneten sich hier mehrere Linien aber eine Bauernkette im Zentrum konnte standhalten. Als irgendwann die weißen Felder dicht waren saß sein Läufer jedoch keine Felder mehr und war in einigen Zügen einfangbar. Paul an Brett 4 überließ seinem Gegner erstmal das Zentrum und baute sich ruhig auf ohne dass eine seiner Figuren weiter als die 6. Reihe kam. Irgendwann würde aber bestimmt ein Durchbruch kommen.
Johanns Stellung wirkte erst sehr geschlossen, beide Spieler hatten kurz rochiert und die Figuren hinter ihren Bauern stehen. Als sich dann am Damenflügel jedoch Leichtfiguren abtauschten startete Johann einen Bauernsturm und verlegte seine Figuren auf den Königsflügel wobei er für das Tempo einen Bauern gab. Hier dachte ich mir schon, dass es ein starker Angriff werden könnte. Brett 6 hingegen wurde direkt von beiden Parteien offen gesprengt. Bauern flogen schnell vom Brett und auch Figuren wurden abgetauscht. Christian ließ sich Zeit für die Züge aber in der Stellung war alles drin.
Werner an Brett 7 spielte mit weiß in seiner bevorzugten Eröffnung und sein Gegner stellte sich sehr passiv auf und versuchte bei jeder Gelegenheit Figuren zu tauschen sodass ein Angriff nicht zustande kommen konnte. Unsere Aushilfe Nico an Brett 8 spielte mit seinem Gegner eine ruhige aber bis ins Mittelspiel Theorie-akkurate positionelle Partie. Nico lies sich dabei viel Zeit aber ich konnte bei keinem der beiden einen klaren Vorteil sehen.
Die erste Entscheidung fiel an Brett 5. Johanns Angriff konnte Früchte tragen. Sein Gegner musste zusehen wie Johanns Bauern bis auf die 6. Reihe bedrohlich vorrückten. Irgendwann kam es dann zum Generalabtausch wo Johann mit einem Turm mehr rausgehen konnte da es zu viele Mattdrohungen gab. Sein Gegner musste sich geschlagen geben (1:0). Als nächstes war es bei Paul am Brett soweit. Der erwartete Durchbruch kam auch kurz nachdem ich zuletzt geguckt hatte und die Partie wurde aufgeladener. Sein Gegner konnte es jedoch schaffen nach dem Aufbrechen eine Gabel aufzusetzen und Paul musste mit Figur weniger einsehen dass es hoffnungslos war (1:1).
Kilians Stellung machte mir Sorgen. Sein Läufer war unwiderruflich verloren und Kilian spielte brutal auf Remis. Er opferte 2 Figuren auf dem Königsflügel um mit seiner Dame Dauerschach zu geben. Sein Gegner nahm nur eine davon und konnte so dem Dauerschach erstmal entkommen. Irgendwann war seine Stellung vor dem König jedoch so offen dass er eine dreifache Stellungswiederholung nicht vermeiden konnte und so war es Remis (1,5:1,5). Bei Jo war das Material durchweg gleich und keine der beiden Seiten konnte irgendwie einen Durchbruch sehen und so bot ihm sein Gegner Remis. Jo wollte jedoch noch ein bisschen weiterspielen was sich am Ende zu unserem Vorteil neigen sollte. Sein Gegner verlor den Überblick über seine Uhr und überschritt beim 39. Zug die Zeitkontrolle (2,5:1,5).
In der Zwischenzeit hatte mein Gegner das verlorene Tempo aus der Eröffnung wiederholen wollen indem er eine Qualität für einen Bauern gab. Daraufhin forcierte ich jedoch einen Abtausch von fast allen Figuren. Das Endspiel mit Turm gegen Läufer konnte ich bei noch einigen Bauern auf beiden Seiten jedoch für mich entscheiden (3,5:1,5).
Nico am letzten Brett war mittlerweile auch schon in zeitliche Bedrängnis gekommen. Da aber nur noch eine Leichtfigur auf jeder Seite stand einigte man sich auf Remis (4:2).
Werner konnte seine Figuren nicht zu einem Angriff führen und nachdem sich alles außer die Damen abtauschte konnte sein Gegner einen Bauern auf dem Damenflügel vorrücken. Werner konnte dessen Vorbringen erst mit seiner Dame aufhalten aber nach einem forcierten Damentausch war der Bauer nicht mehr aufzuhalten (4:3). In der letzten verbliebenden und alles entscheidenden Partie stand es schlecht für Christian. Das Material war zwar gleich und die meisten Figuren bis auf ein Springer und Turm auf jeder Seite waren runter aber sein Gegner hatte mehr Raum. Ein schlechtes Schach seines Gegners machte mir dann Hoffnung weil Christian jetzt die Initiative zurückgewinnen konnte und der Computer auch wieder Remis zeigte. Christian sah es jedoch nicht und stellte sich selbst ins 2-zügige Matt. Sein Gegner übersah dies jedoch auch und nahm stattdessen den Bauern, er stand aber wieder auf Gewinn. Am Ende würde dies auch reichen als Christian noch eine Figur einstellte. Nun war es hoffnungslos und er musste aufgeben (4:4).
Insgesamt ein Remis mit dem wir zwar zufrieden sein können aber bei dem auch für beide Mannschaften mehr drin gewesen ist. Unser letzte Spieltag im Jahr 2023 neigt sich so zu Ende und es geht im neuen Jahr am 27. Januar zuhause gegen unsere Nachbarn vom SK Münster weiter. Bis dahin wünsche ich allen einen frohen Advent.