SF Beelen III – SF Drensteinfurt II 2,5:5,5
Für die sechste Runde begaben wir uns nach Beelen. Genau wussten wir nicht was uns erwartet, weil Beelen eigentlich immer ein starker Gegner ist aber in der Tabelle unter uns steht. Kiron hatte sich dankenswerterweise bereit erklärt nochmal bei uns auszuhelfen. Wir hofften, dass er den Sieg vom letzten Mal replizieren kann.
Während der Fahrt schon bekam ich die Nachricht, dass Christian wohl so 20 Minuten zu spät kommen werde und seine Uhr schonmal angestellt werden solle.
Die Partien gingen ruhig los. An Brett 1 bekam ich eine nicht sonderlich spannende Theorievariante aufs Brett. Mein Gegner wich dann in einem für mich unerwarteten Moment davon ab und ich brachte meine Figuren gut ins Spiel. Mit dem Entwicklungsvorteil drohte ich einen Bauerngewinn doch mein Gegner ließ sich Zeit und wehrte erstmal alles ab. Bei Jo an Brett 2 kam fast die gleiche Eröffnung wie bei mir aufs Brett aber nach meinem Dafürhalten war Jo ein bisschen eingeengter aber nichts was mir Sorgen bereitete.
An Brett 3 spielte Kilian in einer erst sehr offenen Stellung und es tauschten sich früh 2 Leichtfiguren während alle Bauern auf dem Brett blieben. Bei Paul an Brett 4 spielte Paul seine typische Eröffnung und brach dann mit den Bauern nach vorne. Die Stellung öffnete sich und es gab sehr viel taktische Möglichkeiten für beide Parteien.
Johann, der unser 5. Brett besetzte spielte auch eine ausgeglichene Eröffnung und versuchte dann mit einem Bauernvorstoß auf dem Königsflügel zu attackieren. Sein Gegner hielt jedoch dagegen aber hier war noch ein bisschen drin. Christians Brett stand erstmal leer und nachdem schon fast 25 Minuten von seiner Uhr abliefen war ich beunruhigt aber noch war er nie so zu spät gekommen, dass er dadurch verlor.
An Brett 7 spielte Werner seine Standarderöffnung in ganz leichter Abwandlung und sein Gegner suchte dafür Gegenspiel im Zentrum. Als sich ein paar Figuren abtauschten kam Werner aber mit leichtem Raumvorteil raus, sodass ich mir auch hier keine Sorgen machen musste. Unsere starke Aushilfe an Brett 8 spielte eine sehr taktische Partie wo für beide Parteien viel berechnet werden musste. Bei einem Figurenabtausch kam Kiron jedoch besser raus und stand mit einer Figur für 2 Bauern da und machte Druck auf den isolierten Bauern seines Gegners.
Endlich erschien Christian nach knapp 27 Minuten also circa 3 Minuten bevor er verloren hätte und es ging direkt heiß her. Es kam zu einem 4-Springer-Spanier und sein Gegner sah den typischen Bauerngewinn auf e5. Chrisitan opferte, im Nachhinein korrekt, seinen Springer auf e4 mit der Aussicht auf Rückgewinn des Springers. Sein Gegner nahm ihn jedoch nicht sondern opferte dagagen auf f7. Dabei übersah er jedoch einen Zwischenzug und ein Schach von Christian und sah sich so mit 2 Figuren weniger vor. Er gab auf und hat am Ende länger auf Christian gewartet als tatsächlich gespielt (0:1).
Die nächsten beiden Entscheidungen fielen bei Johann und Paul. Die Stellungen waren beide relativ kompliziert und erlaubten viel Spiel aber keine Seite hatte größere Vorteile und die Beelener boten beide Remis an war von Johann und Paul angesichts der Führung und der gut stehenden Stellungen bei uns zufrieden angenommen wurde (1:2).
Bei Kiron stand das Ergebnis mittlerweile fest. Bei einer Reihe von Abtauschen war er sehr gut bei raus gekommen. Am Ende stand er mit einem Turm und 4 Bauern gegen 5 Bauern da. Sein Gegner spielte jedoch noch weiter und gab 3 seiner Bauern auf dem Königsflügel auf um einen Freibauern auf dem Damenflügel zu schaffen. Kiron blieb jedoch seelenruhig und gab seinen Turm für den letzten Bauer. Sein Gegner stand jetzt nur noch mit König gegen 2 verbundene Freibauern da die er nicht mehr einholen konnte. Zu Kirons großer Frustration gab sein Gegner aber immer noch nicht auf. Kiron entschied sich das Spiel mitzuspielen und wandelte beide Bauern zu zwei Läufern um und setzte damit Matt (1:3).
Bei Kilian standen immer noch alle Bauern auf dem Brett und nur noch ein Springer bzw. Läufer auf jeder Seite. Kilian hatte schon Remis geboten aber sein Gegner wollte angesichts der Situation des Mannschaftskampfes nicht annehmen. Als jedoch klar war, dass er mit seinem schwarzfeldrigen Läufer die auf weißen Feldern stehenden Bauern nicht nehmen konnte und auch kein Bauernzug mehr möglich war musste er einsehen, dass ein Sieg ausgeschlossen war. So einigte man sich auf Remis (1,5:3,5).
Bei mir war in der Zwischenzeit nicht sonderlich viel passiert. Mein Gegner hatte in einer Stellung knapp 40 Minuten für einen Zug überlegt. Am Ende kam es bei uns nach Gewinn des Bauerns durch mich zu einem Damentausch. Er hatte durchaus Gegenspiel gegen einen isolierten Doppelbauer aber da erst 14 Züge gespielt waren und er noch 5 Minuten auf der Uhr hatte entschloss ich mich das Tempo anzuheben schließlich blitze ich ganz gerne. Es war eine ausgeglichene aber komplizierte Partie und er stellte sich auf meinen Randbauern. Ich schob jedoch meine Türme von der Verteidigung des Bauerns zum Gegenangriff auf seinen rückständigen Bauern. Dies bedeuteten einige Probleme für ihn, wenn meine Türme die Stellung infiltrieren könnten. Am Ende zerbrach er sich an der Stellung seinen Kopf und verlor auf Zeit, die Stellung war jedoch auch verloren von daher nicht allzu ärgerlich (1,5:4,5).
Der Mannschaftssieg stand fest und die beiden verbliebenen Partien von Jo und Werner waren auch schon dem Ende geneigt. Es gab keinen klaren Material- oder Stellungsvorteil für eine Partei auch wenn wir bei beiden Partien leicht besser standen. Am Ende einigte man sich in beiden Partien in Ansehung des entschiedenen Mannschaftskampfes auf ein Remis (2,5:5,5).
Für uns ein alles in allem sehr erfolgreicher Spieltag mit einigen Höhepunkten die noch für Gesprächsbedarf gesorgt haben. Damit stehen wir jetzt für uns alle unerwartet auf dem 2. Platz der Tabelle. Allerdings haben wir noch einige starke Gegner vor uns und es bleibt abzuwarten wo wir am Ende landen werden.