SV Heiden II – SF Drensteinfurt 4 : 18

Unser Debüt im Jahr 2024 gaben wir in Heiden. Vor dem Spieltag war bereits klar, dass für uns nur ein Ergebnis in Frage kam: Schon gegen die erste Mannschaft der Heidener hatte wir am zweiten Spieltag einen Sieg einfahren können, folglich waren wir der Meinung, es auch mit der Zweiten aufnehmen zu können.

Als wir nach der langen Fahrt im pickepackevollen Auto endlich in Heiden ankamen, erwartete uns jedoch zuerst einmal eine Überraschung: In einem geschickten Schachzug hatten die Heider vor der Saison mit der Spielleitung vereinbart, dass ihre beiden Mannschaften immer zeitgleich Heim- beziehungsweise Auswärtsspiele austragen. Folglich trafen wir im Vereinsheim unter der Mona Lisa – einem italienischen Restaurant – nicht nur auf unsere Gegner, sondern auch auf bekannte Gesichter aus Münster und der Ersten Heidener Mannschaft. Während diese auch pünktlich mit ihren Partien begonnen, mussten wir noch für einige Zeit warten: Einer der Heidener Spieler war nicht pünktlich erschienen und erst einige Minuten nach Zwei wurde klar, dass er auch nicht mehr erscheinen würde. Zusammen mit dem Brett, welches der Heidener Mannschaftsführer nicht einmal zu besetzen zu hoffen gewagt hatte, starteten wir somit bereits mit einem ordentlichen Vorsprung in unsere Partien (0 – 6), während Johann und Nico sich die Zeit beim Blitzen vertreiben mussten.

Dementsprechend war unserer Mannschaftssieg kaum mehr als eine Formsache und nach etwa anderthalb Stunden auch schon im Sack: Mein Gegner schenkte mir im Königsinder mehrere Tempi, welche es mir auf lange Sicht erlaubten, mit meinen Damenflügelbauern vorzupreschen. Als mein freier c-Bauer dann die sechste Reihe erreichte, verlor mein Gegner unter Druck den Überblick und mit diesem auch eine Figur. Ohne eine Chance auf Gegenspiel gab er daraufhin auf. Ausnahmsweise war ich somit nicht der Letzte, sondern der Erste, der seine Partie abschloss (1 – 9).

Doch ich sollte nicht lange alleine bleiben: Als ich mein Brett verließ, fiel mir auf, dass Kiron es in einer seinem Gegner nicht bekannten Eröffnung geschafft hatte, die gegnerische Dame gegen den eigenen Turm zu tauschen. Und kurze Zeit später erlaubte jener Gegner ihm dann noch, Kirons Dame gegen zwei Türme zu tauschen, sodass Kiron im Endspiel ein Mehrturm blieb. Dies bewegte seinen Gegner, es meinem gleichzutun, und das Handtuch zu werfen (2 – 12). Nun liefen nur noch zwei Partien, doch sollte jemand gehofft haben, dass wir an diesem Tag früh nach Hause kommen sollten, so hatte er die Rechnung ohne Tim und Maurice gemacht: Tim war zwar in der Lage gewesen, aus einer soliden Eröffnung eine bessere Stellung zu erkämpfen, in der es aussah, als würde er eine Figur gewinnen. Als ich sein Brett jedoch eine Stunde später das nächste Mal betrachtete, hatte er stattdessen drei Mehrbauern. Diese reichten ihm letzten Endes zum Sieg, jedoch musste er vorher noch für einige Zeit das Endspiel kneten (3 – 15).

Den verlustfreien Mannschaftssieg machte am Ende Maurice perfekt: Nach einer aggressiven Eröffnung des Gegners war Maurice zuerst etwas unter Druck geraten, hatte dann jedoch durch ein temporäres Damenopfer mit anschließender Springergabel eine Figur gewinnen können. Dennoch gab sein Gegner sich nicht geschlagen und hatte ihm noch einiges entgegenzusetzen. Im Endspiel gelang es Maurice dann aber, einen Freibauern mehr als der Gegner auf die siebte Reihe zu schieben. Zudem gelang es ihm, den gegnerischen Bauern zu blockieren, sodass auch er sich am Ende über einen Sieg freuen durfte. Somit stand der Endstand von 4 – 18 fest, und wir quetschen uns erneut ins Auto, um uns auf den Weg in Richtung Stewwert zu machen.

Unser nächstes Spiel ist das „Spitzenduell“ am 25. Februar in Raesfeld. In diesem werde wir uns behaupten müssen, wenn wir die Chance auf den Aufstieg erhalten wollen. Arne Saphörster