SFD 2 – Indische Dame Münster 2: 5,5-2,5
Am Vorletzten Spieltag traten wir zunächst geschwächt die Anreise an. Wir hatten auf dem Papier nur 6 Leute zusammen bekommen und das gerade jetzt wo doch der Aufstieg so nahe war. Die zweite Mannschaft spielte zeitgleich gegen denselben Verein und dankenswerterweise konnten 2 Spieler bei uns aushelfen. Das ganze sogar auf Kosten eines Brettes welches die Dritte deswegen freilassen mussten. Großen Dank deshalb an der Stelle.
Durch den Verkehr leicht verzögert ging es dann endlich ans Eingemachte. An Brett 1 bekam ich eine Aljechin-Verteidigung aufs Brett, mein Gegner wich jedoch schon im 3. und 4. Zug von der Theorie stark ab weshalb ich viel Raumvorteil gewinnen konnte. An Brett 2 baute Jo erstmal ein ruhiges Spiel auf welches jedoch schnell an Schärfe gewann als einige Figuren abgetauscht wurden. Hier gab es viele Möglichkeiten für beide Seiten ohne dass eine klar der Favorit war.
An Brett 3 war Kilian schnell in einer ihm bekannten Eröffnung die dem Gegner sehr missfiel. Er kannte sich nämlich nicht darin aus und tappte mit jedem Zug tiefer in eine Falle die ihn erst eine Qualität und danach noch eine Leichtfigur kosten sollte. Kilian ging also mit einem Turm mehr als klarer Sieger der Eröffnung heraus. Sein Gegner sah jedoch Potenzial und spielte noch weiter.
Brett 4 folgte dem gleichen Muster von Pauls Spielen. Erst passiv aufstellen und dann mit einem deutlichen Bauernvorstoß die Stellung aufsprengen. Es wurden ein paar Figuren abgetauscht und der Raum auf beide Seiten verteilt. Es gab hier einige interessante Motive für beide Seiten und versprach spannend zu werden. Ebenso ging es an Brett 5 her wo sich Johann erst einer verkeilte Stellung gegenüber sah doch dann mit einem Bauernangriff auf den gegnerischen König viel Potenzial rausholte.
An Brett 6 war es erstmal ruhig und Werner überließ seinem Gegner, wie er mir hinterher sagte, erst einmal die Initiative und behielt seine entscheidenden Züge in der Hinterhand. Sein Gegner ging auch darauf ein und so konnte Werner gut Druck ausüben. Auch bei unserer ersten Aushilfe aus der 3. Mannschaft, Heribert, ging es zunächst ruhig zu und es tauschten sich früh einige Figuren ab. Heri hatte jedoch noch einen starken Springer und konnte so einen Freibauern schaffen.
Am letzten Brett spielte Siegfried in seinem Debüt für uns stark auf. Er konnte früh viel Druck auf seinen Gegner ausüben indem er die Bauern vorrückte und konnte so auch eine Bauerngabel auf 2 Leichtfiguren erzielen. Kurz darauf konnte er noch eine Qualität für sich gewinnen und war so einen ganzen Turm vorne. Er spielte weiter sehr stark auf den gegnerischen König der sich diversen Mattdrohungen ausgesetzt war. Ein letztes verzweifeltes Schach seines Gegners führte jedoch dazu, dass Siggi der seinen Sieg schon fast in den Händen hielt, jedoch zu schnell zog und seinen König ins einzügige Matt stellte. Ein sehr ärgerliches erstes Ergebnis für uns, hatten wir im Kopf doch alle mit Siggis Sieg schon gerechnet (0:1).
Die nächste Entscheidung sollte bei Kilian fallen. Sein Gegner hatte zwar versucht den Materialnachteil nicht zu sehr ins Gewicht fallen zu lassen aber Kilians König stand sicher rochiert und hatte dabei noch diverse Angriffsmöglichkeiten. Irgendwann musste sein Gegner einsehen, dass so ein Materialunterschied nicht aufzuhalten war und gab auf (1:1). Schon kurz darauf einigte sich Paul mit seinem Gegner auf Remis. Es waren ein paar Figuren abgetauscht worden und am Ende nicht viel Material übriggeblieben mit dem irgendeine Seite einen großen Vorteil hätte erspielen können. Ein Weiterspielen wäre Zwecklos und so einigte man sich. (1,5:1,5). Ebenso ging es direkt neben mir an Brett 2 her. Beide Spieler hatten nur noch Leichtfigur und Dame und deckten ihre eigenen Bauern mit den Leichtfiguren. Ein bisschen Hin- und Hergeziehe der Figuren illustrierte nur die Aussichtslosigkeit hier noch auf Gewinn spielen zu können und so ging man auch hier ebenbürtig auseinander (2:2).
Johann an Brett 5 führte unsere Mannschaft zur erstmaligen Führung. Sein Königsangriff hatte Früchte getragen und sein Gegner sah sich schweren Geschützen gegenüber die auf seinen König zielten. Seine Figuren waren zu wenig oder zu weit weg um sinnvoll zur Verteidigung beizutragen. Ohne Aussicht auf Gegenangriff oder erzwungene Abtausche hätte er viel Material geben müssen um die Stellung zu halten und auch dann wäre es wohl verloren gewesen. So gab er auf (3:2). Genauso erfolgreich für uns ging es bei der Partie von Werner einher. Er konnte seinem Gegner viele Bauern abluchsen welcher zwar keine Figuren verlor aber am Ende einer solchen Material-Übermacht entgegensah dass es für ihn hoffnungslos war weiterzuspielen als er dann auch noch in eine Gabel lief. Das Mannschaftsremis war somit schonmal gesichert (4:2).
Gerade Heribert der noch am Vorabend des Spiels zum Ehrenmitglied des Vereins gekürt wurde schaffte nun bei uns in der zweiten Mannschaft den Mannschaftssieg und damit auch den Aufstieg zu sichern. Es waren alle Figuren bis auf eine Leichtfigur abgetauscht und er hatte einen isolierten freien Doppelbauern auf der 6. und 7. Reihe. Sein Gegner jedoch blockierte mit seinem Springe jedweden Versuch diese voranzutreiben. Heri hätte seinen Springer vielleicht auf die andere Seite verlagern können und noch auf einen Sieg spielen können aber das Remis und damit der sichere Mannschaftssieg ist natürlich nicht von der Hand zu weisen (4,5:2,5).
Als letztes sah ich mich in einer sehr komplizierten Stellung vor. Mein Gegner hatte versucht am Königsflügel die Stellung aufzubrechen und Raum für sich zu erlangen. Er drohte meine Bauernkette aufzusprengen. Ich sah jedoch meine Chance auf Angriff zu spielen und gab einen Bauern sowie meine Bauernkette auf um meine Figuren vor seinen König zu positionieren. Mein Gegner dachte er könnte meine Drohung von einem Turmgewinn durch einen Angriff auf die Dame abwehren jedoch konnte ich den Turm nehmen und meine Dame abgeben und dann Matt setzten. Daraufhin versuchte er noch meine Dame zu fesseln um die ansonsten immanenten Mattdrohungen aufzuhalten es war jedoch zu langsam. Statt meiner Dame konnte ich nun meinen Turm opfern und mein Gegner gab angesichts des nun sicheren Matts auf (5,5:2,5).
Insgesamt ein sehr erfolgreicher Spieltag den wir mit großem Dankeschön an die 3. Mannschaft für uns entscheiden konnten. Durch die Niederlage unseres direkten Konkurrenten sind wir nun auch sicher aufgestiegen. Ob wir diesen auch wahrnehmen können wird durch die erste Mannschaft im wichtigen Spiel gegen den SK Münster um den Aufstieg in die Verbandsklasse am. 20.04. entschieden.