U 20 SV Heiden I – SF Drensteinfurt 10:13
Heute ging es zu einer der ungeliebten Touren ins Westmünsterland,
allerdings waren die Heidener in der Zwischenzeit auch schon öfter bei
uns zu Gast. Leider konnten wir nicht mit vollständiger Truppe antreten,
da die Hälfte der vorgesehenen Spieler absagte, darunter leider auch Tim
krankheitsbedingt am Samstag.
Ein Brett freizulassen heißt in der Jugendliga dann, dass dieses Brett
nicht mit 0-1, sondern mit 0-3 gewertet wird – in jeder Partie kann man
durch einen Sieg drei Punkte ergattern, bekommt aber auch einen Punkt
für die Anwesenheit am Brett. Der Kampf startete daher nicht mit 0-1
sondern mit 5 – 8. Und nebenbei: Ein Brett freilassen heißt immer, dass
die anderen aufrutschen müssen, d.h. es bleibt immer das letzte Brett
frei. Was immerhin den Vorteil bietet, dass der Gegner nicht viel
taktieren kann.
Ansonsten ging es erstmal gut los, weil Kirons Gegner wohl einen
rabenschwarzen Tag erwischt hatte. Sehr schnell fehlte hier
entscheidendes Material, breiten wir den Mantel des Schweigens darüber.
Schon recht bald stand es daher 7 – 8.
Am fünften Brett gab unser frischgebackener U14-Bezirksmeister sein
Debüt für die U20. Nicos Gegner verrannte sich in einem Damengambit mit
Zugumstellungen und da waren auch schon zwei Bauern weg, ein dritter
folgte etwas später. Dann aber meinte Nico, Hacke – Spitze –
EinsZweiDrei auspacken zu können, danach hatte er zwar vier Mehrbauern,
aber leider auch einen Läufer weniger. Das Pendel schwang dann aber
nochmal zurück, als der Gegner versuchte, den Läufer für Bauern
zurückzugeben, was aber insoweit klappte, als das Nico noch einen
Mehrbauern übrigbehielt. Eigentlich sind Turmendspiele mit Mehrbauer ja
immer remis, aber diesmal setzte sich tatsächlich der Minusbauer des
Gegners durch und es stand 9 – 8.
Zwischenzeitlich hatte Moritz am zweiten Brett seine Spezialvariante gut
verwaltet, irgendwann gab der Gegner zwei Figuren für einen Turm, was
Moritz dann wieder nutzte, um das Materialverhältnis in einen freien
Mehrbauern zu verwandeln. Oder so. Auf alle Fälle wurde der Mehrbauer
auch hier erfolgreich verwertet: 11 – 8
Das nicht alles eitel Freude an diesem Tage war, lag an Kiara, die
durchaus beherzt, aber wohl doch etwas zu optimistisch zu Werke ging und
mal eine Figur für zwei Bauern und einen “schönen Angriff” (Zitat des
gegnerischen Mannschaftsführers). Aber nach ein paar Ungenauigkeiten
kippte der schöne Angriff dann leider so langsam in sich zusammen, so
dass am Ende kein Mehrbauer und nur noch die gegnerische Mehrfigur übrig
blieb: 11 – 10.
Jetzt hing es an Maurice, am Spitzenbrett den Tag zu retten. Er stand
eigentlich gar nicht so toll ausgangs der Eröffnung, ihm schien eine
knifflige Verteidigung bevorzustehen. Er verbrauchte daher auch “oceans
of time”, so dass es irgendwann hieß, Maurice habe nur noch zwei Minuten
für 18 Züge – aber Gottseidank – zuzüglich des Inkrementes von 30 s pro
Zug. Oder wie wir in der ersten Mannschaft immer sagen: Wolfgang H. wäre
eine rauchen gegangen!
Er musste sich also auf der Uhr mächtig sputen, aber so langsam ging
auch seinem Gegner die Bedenkzeit flöten, zu diesem Zeitpunkt waren
schon 3,5 Stunden gespielt. Und – wie es so oft geht – in der Zeitnot
von Maurice “fettfingerte” sein Gegner (zu deutsch, er griff daneben)
und berührte wohl eine Figur, obschon eine andere angegriffen war. Jetzt
hatte Maurice eine Mehrfigur, verteidigte weiter umsichtig – und hatte
bei der Aufgabe des Gegners wohl tatsächlich sogar mehr Zeit auf der Uhr
als dieser – 13 – 10!
Toll gekämpft in einem spannenden Mannschaftskampf!
Das nächste Spiel ist am 17. Dezember im heimischen Kulturbahnhof, bevor
es im Februar zum nächsten Auswärtsspiel geht – nach Heiden…
Bernd Broeckmann